Kurs Reportagefotografie
Über meine Hochzeitsfotografie ist mir klar geworden, dass ich Reportagefotografie grundsätzlich mag und auch „kann“. Ich tauche sehr gerne in die Hochzeitsgesellschaften ein und bin den ganzen Tag mit meiner Kamera dabei. Trotz der Kamera falle ich kaum auf und bekomme wunderbar nahe und lebendige Szenen auf meine Fotos. Die Nähe zum Brautpaar und den Gästen ist für mich der Schlüssel für die ungestellten Bilder. Aber so richtig gelernt habe ich das nie, diese Reportagefotografie. Also habe ich Kurse gesucht, gefunden und besucht. Vom Kurs am Photocentrum habe ich schon berichtet. Außerdem hatte ich ein Coaching bei Alexey und auch der Kurs bei Christian Gaul haben mich bei meinen Reportagen viel weiter gebracht.Thema Energiewende – meine Reportage
Der Reportagefotografie-Kurs bei Ann-Christine Jansson im Photocentrum geht über ein ganzes Jahr und noch ein wenig länger. Ann-Christine gibt jedem Kurs ein Oberthema vor, zu dem dann fotografiert werden soll. In meinem Kurs wurde die Energiewende vorgeschlagen und von den Teilnehmer:innen umgesetzt. Das Thema hat sie noch vor dem Ukraine-Krieg vorgegeben, seit Februar 2022 ist es noch aktueller geworden. Im ersten Trimester haben wir uns vor allem mit der Recherche von Themen und fotografischen Stilen für die Umsetzung beschäftigt.Reportage Entsorgung eines kellergeschweißten Öltanks
Bei mir war recht schnell klar, dass ich die Entsorgung eines kellergeschweißten Öltanks fotografieren möchte. Ich fand das ganz spannend und habe auch recht schnell eine passende Firma für meine Reportage gefunden. Tobias Obermann betreibt in Berlin eine Firma zur Entsorgung von Öltanks und ich durfte einen Tag lang seine Mannschaft auf einer Baustelle mit der Kamera begleiten. Heraus gekommen sind Bilder in einem Berliner Keller, in und beim Abbau eines Öltanks. Eine ganz schön dreckige Sache und eine tolle Truppe, das sieht man den Bildern auch an.











Bildauswahl im Kurs
Eigentlich könnte man denken, dass es das schon war mit der Reportage. Weit gefehlt, jetzt geht die eigentliche Arbeit erst los und das haben wir dann auch gelernt. Im zweiten Teil des Kurses wurden alle fotografierten Reportagen ausgedruckt, angeschaut, bewertet, zu Bildstrecken zusammengestellt und viel diskutiert. Was ist gut gelaufen, wie wirken die Fotos, was passt gut zusammen, wie sehen die anderen die Bilder? Spannend zu sehen, wie wir alle unterschiedlich auf die fotografierten Reportagen reagiert haben. Jede und jeder von uns hatte andere Favoriten in den Strecken der anderen Teilnehmer:innen gesehen. So lernt man, seine eigenen Auswahl kritisch und mit anderen Augen zu betrachten.Ausstellung konzipieren und Katalog erstellen
Ziel des Kurses ist immer eine Ausstellung zu organisieren und einen Katalog zu erstellen. Das dritte Trimester hat für diese Arbeit nicht ausgereicht. Dieser Teil war der arbeitsintensivste überhaupt! Welche Bilder kommen in den Katalog oder an die Wand? Texte müssen auch noch geschrieben und übersetzt werden, der Katalog wurde in InDesign gesetzt, eine Website muss her, Pressekontakte müssen geknüpft werden, ein Ausstellungsraum mussten wir auch noch finden und vieles mehr. Hier habe ich eine ganze Menge gelernt!
Aufbau Ausstellung
Zum Glück war unser Exposé für die geplante Ausstellung so interessant, dass wir in der Fotogalerie Friedrichshain Räume bekommen haben. Und wieder gab es einiges zu lernen: Fotos für den Druck vorbereiten, Farbprofile richtig einsetzen, eine Ausstellung so hängen, dass sie interessant ist und sich für den Betrachter erschließt. Beim Hängen selbst geht es dann oft um Millimeter. Wie oft ich Bilder auf- und wieder abgehängt habe, bis alles gepasst hat, ich weiß es nicht mehr.
Foto: Ann-Christine Jansson

Foto: Ann-Christine Jansson

Foto: Ann-Christine Jansson

Vernissage
Letztlich ist aber alles rechtzeitig vor der Vernissage fertig geworden und wir haben den Abend mit unseren Gästen sehr genossen!

Veranstaltungen zur Ausstellung
Zusätzlich zur Ausstellung haben wir noch ein tolles Rahmenprogramm organisiert. Mit Marco Urban (Reportagefotograf), Ann-Christine Jansson (Fotojournalistin) und Anja Bleyl (Ressortleitung Fotoredaktion FUNKE Zentralredaktion Berlin) haben wir über Bildmanipulation in der Reportagefotografie diskutiert. Lena und Macro haben moderiert. Und zu meinem Geburtstag gibt es dann noch eine weitere Veranstaltung: Wie fragil darf Klimapolitik sein? Eine Podiumsdiskussion mit Karim Dillhöfer (Letzte Generation), Doris Fortwengel (Xberg klimaneutral e.V.), Bezirksstadtrat Martin Schaefer (CDU), Tatiana Abazura (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie), Meike von Appen (GermanZero). Die Moderation übernimmt: Iris Dombrowski (Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und bei der Europäischen Union)
Podiumsdiskussion Bildmanipulation, Ausstellung Energiewende, Lena Sophie Zeller, Marco Urban, Ann-Christine Jansson, Anja Bleyl, Marco Lessner, Fotogalerie Friedrichshain, Berlin, Januar 2023
Wie geht es weiter
Auch dieses Jahr stehen ein paar wunderschöne Hochzeiten im Kalender, auf die ich mich schon sehr freue! Parallel werde ich mein neues Projekt vorantreiben, der Arbeitstitel lautet „Ein Tag im Leben„. Tatsächlich habe ich schon ein paar kleine Strecken zusammen, viele weitere habe ich schon im Kopf. Das wird ein spannendes Jahr! Schau dir gerne die Projektbeschreibung an und wer weiß, vielleicht wirst Du auch ein Teil davon!ReportagefotografieViele Grüße und bis bald Boris
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